wehwehen
Wenn man auf dem Weg zur Arbeit eine
vollständige Rückengänsehaut trägt.
enhyloi - 13.01.2010
Der Versuch, die Gedanken auf die Arbeit zu richten, nicht auf das Konto.
enhyloi - 10.01.2010
Sie geriet in die Warteschleife. Es war eine, die ab und an von Musik begleitet wurde. Von guter Musik zweifelsohne. Manchmal hörte sie „Incinerate“ und dann wurde sie ein gutes Stück zurück geschleudert auf dem Band, auf dem sie sich bewegte, an das Stück, was unkompliziert erschien im Nachhinein. Doch schon damals wusste sie, dass dies nicht so bleiben würde. Mit jedem Wort, mit jeder Sekunde wurde es enger. Besser gesagt entfaltete sich einfach die Nähe, die schon im Anfang gesteckt hatte. Das erste Treffen hatten sie noch versucht zu verzögern, eben weil danach nichts mehr so sein würde wie vorher. Und so war es. Es war ein Heimkommen. Nun wartete sie. Sie wartete, weil sie nicht mit Absicht Wunden schlagen konnte. Eine schmerzfreie Lösung gab es nicht. Also wartete sie. Doch sie geriet aus dem Tritt. Sie stolperte auf dem Möbius’schen Band, sie fiel hin, sie schlug sich das Knie auf. Das Blut war weithin sichtbar. Als sie fiel, kam sie dem Band ganz nahe, und Schrecken erfasste sie über die Größe der Schleife und die Härte der Oberfläche. Sie sah nicht nur ihr Leben und die Fälle, in denen sie auf das große, ihr eigene Glück verzichtet hatte, im Glauben, jemand anderen retten zu müssen oder ein Opfer bringen zu müssen. In Wirklichkeit hatte es sich um Feigheit gehandelt. Sie sah nicht nur dies, sondern auch ihr weiteres Leben, das, was in ihren Adern floss. Sie sah den Fehler ihrer Mutter. Angst überkam sie vor den Familienähnlichkeiten. Die Größe der Stärke, die vonnöten war, auf dem unendlichen Band zu rollen, das Ziel nicht zu verlieren und im richtigen Moment abzuspringen, überwältigte sie. Sie sah, wie leicht es ihm zu fallen schien; er rollte weiter, als sein Haarschopf um die Kurve zu verschwinden drohte, verbot sie sich jeglichen, aus Erinnerungen geborenen Zweifel. Es stimmte, dass die gefährlichen Monster nicht unter dem Bett, sondern in einem selbst sitzen. Nur das Gute soll sich wiederholen.
enhyloi - 02.01.2010
Die tiefe Sehnsucht nach dem Zusammensein. Und dem gemeinsamen Erleben. Nach gemeinsamer Eiseskälte und Hitze. Nach Außergewöhnlichem und Alltäglichem.
enhyloi - 20.12.2009
Ich bin zu Hause in seinem Herzen.
enhyloi - 16.12.2009
letzte nacht.
zwei nächte.
allerlei bangen.
enhyloi - 11.12.2009
Es gibt sehr viele verschiedene Formen von Einsamkeit. Nicht alle sind schlecht. Viele sind nicht gut. Manche sind abstrakt. How it is to be you. Eine Einsamkeit kann als leere dunkle Form nur so vorhanden sein und manchmal aufleuchten wie eine Ampel, manchmal nur flackernd schwach, wie die Straßenlaternen, die in der Dämmerung angehen. Manchmal aber auch wie das Tageslicht bei Migräne.
enhyloi - 30.11.2009
Es gibt so eine bestimmte Form der inneren Lähmung, die manchmal eintritt, wenn Vorfreuden kein Objekt mehr haben und Träume sich in Luft auflösen. Als ob ein unsichtbarer Arzt zuständige Nervenenden genug eingeeist hat, damit man die Sache übersteht, sich durch den vor einem stehenden Zeitblock hindurcharbeiten kann, ohne größeren Schaden zu nehmen. Es ist eine leichte Form von Gefühlskälte. Ein Teil von einem ist nur Beobachter. Man liebt noch, man fühlt noch, aber irgendwo ist ein kleiner, vorübergehend toter Punkt.
Heute bin ich dankbar dafür, werd ich doch nur selten von der Wucht abgeschottet. Man weiß auch nie, ob die Wange taub genug ist. Unvorhergesehenes passiert immer.
enhyloi - 26.11.2009
Hildegard-Knef-Mood.
enhyloi - 22.11.2009
Nicht entfernt sterben wollen. Dinge wollen, die man nicht hinbekommt. Die Lebensenergie steckt irgendwo. In der Kiste ohne Schloss und Fugen. Unser Herz, unser Herz, unser Herz ist unruhig. Sich auch beim Schlafen filmen wollen. Der beruhigend brummende, ruckelnde Bus. Der Schalter für die Weltfunktion.
enhyloi - 11.11.2009