logoi enhyloi
ganz fiese kreise  


Ithaka ist fern.
 


Wie sich Pech und Unglück immer von hinten anschleichen. Und dann alles geben.
 


Eine Nachricht bekommen. Im dunklen Besprechungsraum. Der Versuch, sich innerlich taub zu stellen. Damit nicht alles zerbricht.

Patterns.

 


Ein Gefühl, als ob alles Gute und Starke aus einem entweicht, wie Luft aus einer Luftmatratze, langsam, unmerklich. Und man die Welt mit ihren Ecken und Kanten einfach nicht mehr puffern kann.
 


Nachdem sie ungeheuerliche 20 Jahre immer wieder gegen ein Glioblastom gewann, sind da jetzt Metastasen in der Hüfte. Und wie sehr ich diesen Krebs hasse und Angst vor ihm habe, kann ich nicht ausdrücken.
 


Ich weiß nicht, was ich von mir halten soll. Und wie ich sein soll. Mit der Müdigkeit kommt die Wahrhaftigkeit. Die Frage ist, will man mich so?
 


Nachts im Bett denke ich über das pollachôs legetai nach und darüber, zu welcher Gruppe ich nicht gehören will, und darüber, dass schon der Gedanke daran die Tür für ihren Fuß einen Spalt breit öffnet. Und daran, dass dies womöglich der einzige Lebensbereich ist, in dem ich ganz genau weiß, was ich möchte und wohin ich will, und dass ich früher der grandios festen Überzeugung war, wenn man weiß, was man will, dass man irgendeinen Weg findet und sei er noch so verschlungen, und dass ich jetzt hier den Weg nicht suchen kann, auch wenn ich ihn sehe. Und später träume ich von einer neuen Ausgabe der Ilias, die viel zu schmal wirkt, und von einem Beiband, auch von meinem alten Gräzistikprofessor, der stolz behauptet, er habe jetzt die Echtheit nachgewiesen. Und ich erzähle jemandem, ich sei damals in dem Lesekreis gewesen, in dem das herausgefunden wurde, und in einem gleichzeitigen Bewusstsein verzweifele ich fast, weil ich mich nicht mehr an dieses Seminar erinnern kann und nicht weiß, ob es das in der Realität gab oder nicht.
 


Nicht unbedingt ein bitteres Gefühl, aber eines, was den Gaumen austrocknet, die Zunge pelzig und die Kehle eng werden lässt, wenn man all die Bilder im Kopf, auch das eigene Erlebte und die Abgründe in den Phantasien nicht in die richtigen Worte zu kleiden vermag.
 


Die Tage, an denen ich am müdesten bin, so müde, dass Kleinigkeiten Anlässe zum Weinen sind, sind die, an denen es mir am schwersten fällt, ins Bett zu gehen.
 


Das Knüpfen von Knoten mit steifen Fingern. Zurufe von Weitem. Blinzeln gegen das Licht.

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