Es gibt dieses Gefühl des Haarscharf-an-der-Kante-auf-der-Kippe-Seins. Es kommt in Gesprächssituationen, wenn man Angst hat, dass die Stabilität zusammenbricht, wenn man Angst hat, der tragende Stein wird aus der Mauer gezogen. Der Rücken wird dann einen Tick härter, alles nimmt man zusammen, die höchste Konzentration stellt sich ein, man ist bereit ziemlich weit zu gehen, damit das nicht bricht, was man hat, damit man behalten kann, was man hat und dennoch nicht verletzen muss. In dem Moment steckt man viel ein, nur das Ziel ist klar. Aber das bestimmende dieses Gefühls ist die Übelkeit in einem drin, als ob man auf dem schmalen Grat einer Mauer geht, einer hohen.
enhyloi - 08.11.2009