logoi enhyloi
 


 


Als ich ins Auto steige, mich anschnalle, den Gang reinlege und die ersten paar Meter fahre, erlebe ich seit langem das erste Mal wieder das Gefühl, dass ich etwas kann, dass ich etwas richtig mache, ohne über die richtige Handlungsweise nachzugrübeln, nachzuzweifeln, ohne das Stehenbleiben aus Unsicherheit, ohne das Gespür über den richtigen Weg verlorenzuhaben, das Gefühl Wünsche und Ziele zu haben, aber keinen Weg dorthin zu kennen. Das Gefühl durchfließt meine Hände, Füße und meinen Kopf so unvermutet, dass fast wieder die Tränen kommen. Eine Dreiviertelstunde Beruhigung. Während der nächsten vier Stunden laufe ich wie eine falsche unter vielen echten Münzen herum, nur den Heimweg im Kopf. Dann eine weitere Dreiviertelstunde Sicherheit durch die beginnende tiefe Dunkelheit Berlins.
 


Das Knüpfen von Knoten mit steifen Fingern. Zurufe von Weitem. Blinzeln gegen das Licht.
 


Das langsame Einsickern des Sonnenlichts. Behutsam.
 


Der zarte Freitagsblues. Zwei Tage fast ausschließlich im Bett verbracht. Zwei-Stunden-Schlaf-Einheiten voll von Träumen, von Häusern, Wohnungen, Menschen, von Verlust, von Tieren, von Einsamkeit, um den Streik des Kopfes und des restliches Körpers zu überstehen. Währenddessen wurde es draußen warm, Sommer. Mir ist noch ganz kalt. Ich bin noch nicht adjusted. Doch eine warme, eine gute Stunde gab es heute. Freitagsblues.
 


Blow Job in der Küche. Hähnchen, das mit Schalotten und Pilzen 40 Minuten in einer Flasche Rotwein brodelte. Bester Bordeaux in Strömen. Klavier den ganzen Abend über. Vor dem Balkon Regen. Auf der Couch Mad Men. Auf dem Stuhl Sex. Und einfach das Wohnzimmer vollgeraucht: Häusliches Glück.
 


Im Cuno in den Abend gleiten, während in der Schlesischen Straße ein Frühlingsschauer niedergeht. Dann im San Remo Upflamör mit Zigaretten den Milchkaffee besiegen und eine Wette über Beirut verlieren und gewinnen. Beirut hören und zufrieden sein. Im Comet Club durch das Panoramafenster das Schönste von Berlin sehen. Becks Gold, Jack Daniels, Marlboro, Nil. Ein Fuß zwischen Schenkel legen. Geschichten hören. Den Nacken vorzeigen. Floaten. Zufrieden sein. Wenn sich ein minimaler Zeitabschnitt auf unendliche Größe dehnt. Drei Kickerspiele verlieren und gewinnen, während die Sonne glimmend verschwindet und unten der Krach beginnt. In die Menge hineingleiten und erst ganz vorn wieder auftauchen. Dem Tier zusehen und grinsen, begeistert. Nachschub, Klo und dann hinein in die volle, tropfende Höhle. Ein Abschiedskonzert, wie es sein soll. Schwitzen, Schreien, Pfeifen, Springen, Springen, Springen, Schwitzen. Auf den Rücken gehoben werden, im absoluten Rausch. Lachen, immer wieder, in Glückseligkeit. In die kühle, belebte Nacht geschoben werden. Und haben sie dich am Arsch, dann haben sie dich am Sack. - Doch die Freiheit, die ich meine! Ein Stück Pizza. Ein Schnurrbart mit Hund im Konrad Tönz. Ein zweites Stück Pizza mit Blick auf die Gesamtkonzeption. Küsse. Grölend, leise vergnügt ab.

die schönheit der gefahr
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