logoi enhyloi



Sie geriet in die Warteschleife. Es war eine, die ab und an von Musik begleitet wurde. Von guter Musik zweifelsohne. Manchmal hörte sie „Incinerate“ und dann wurde sie ein gutes Stück zurück geschleudert auf dem Band, auf dem sie sich bewegte, an das Stück, was unkompliziert erschien im Nachhinein. Doch schon damals wusste sie, dass dies nicht so bleiben würde. Mit jedem Wort, mit jeder Sekunde wurde es enger. Besser gesagt entfaltete sich einfach die Nähe, die schon im Anfang gesteckt hatte. Das erste Treffen hatten sie noch versucht zu verzögern, eben weil danach nichts mehr so sein würde wie vorher. Und so war es. Es war ein Heimkommen. Nun wartete sie. Sie wartete, weil sie nicht mit Absicht Wunden schlagen konnte. Eine schmerzfreie Lösung gab es nicht. Also wartete sie. Doch sie geriet aus dem Tritt. Sie stolperte auf dem Möbius’schen Band, sie fiel hin, sie schlug sich das Knie auf. Das Blut war weithin sichtbar. Als sie fiel, kam sie dem Band ganz nahe, und Schrecken erfasste sie über die Größe der Schleife und die Härte der Oberfläche. Sie sah nicht nur ihr Leben und die Fälle, in denen sie auf das große, ihr eigene Glück verzichtet hatte, im Glauben, jemand anderen retten zu müssen oder ein Opfer bringen zu müssen. In Wirklichkeit hatte es sich um Feigheit gehandelt. Sie sah nicht nur dies, sondern auch ihr weiteres Leben, das, was in ihren Adern floss. Sie sah den Fehler ihrer Mutter. Angst überkam sie vor den Familienähnlichkeiten. Die Größe der Stärke, die vonnöten war, auf dem unendlichen Band zu rollen, das Ziel nicht zu verlieren und im richtigen Moment abzuspringen, überwältigte sie. Sie sah, wie leicht es ihm zu fallen schien; er rollte weiter, als sein Haarschopf um die Kurve zu verschwinden drohte, verbot sie sich jeglichen, aus Erinnerungen geborenen Zweifel. Es stimmte, dass die gefährlichen Monster nicht unter dem Bett, sondern in einem selbst sitzen. Nur das Gute soll sich wiederholen.

die schönheit der gefahr
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