Wenn der schwule Freund nach all den Jahren urplötzlich doch mit einem ein Kind haben will, wie soll man da reagieren? Wenn er jede Entwicklung verpasst hat. Wenn er einen für homosexuell hält, wenn man ihm ständig von Männern erzählt. Wenn er nicht versteht, dass man selbst den Vater auch begehren möchte. Dass man sich nicht als Paar zusammentun möchte, nur weil die erste Wahl nun doch nicht will. Wie soll man ihm sagen, dass man sein Kind nicht von jemandem erziehen lassen möchte, der Ausgrenzung doof findet und mit jedem zweiten Satz ausgrenzt oder abwertet und Klischees verbreitet? Dass man nicht mit jemandem sein halbes Leben teilen möchte, mit dem die Aushandlung jedes Termins ein Kampf ist? Und dass dies nur ein Problem wäre. Wie soll man das sagen, ohne ihn zu verletzen?
enhyloi - 31.05.2009